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DAS BRAUEREIGEBÄUDE

Derzeit recherchieren wir nach der Geschichte des Objektes. Wir sind um jede Information,  die wir über das Anwesen bekommen können, sehr dankbar. Falls auch Sie solche Informationen oder sogar altes Bildmaterial haben, schreiben Sie uns kurz eine Mail an info@brauerei-bleckede.de.

Wir werden diese Infos oder auch Geschichten, dann hier auf der Seite veröffentlichen. Wir bedanken uns schon im Voraus für Ihre Mithilfe.

Ihr Team der Brauerei Bleckede

Die Geschichte der
BLECKEDER BIERBRAUER

Das Recht, ein leichtes Bier, das Kesselbier zu brauen, hatte jeder Bürger. Er durfte es auch verkaufen. Das Bier wurde nicht in der üblichen Braupfanne, sondern in einem Kessel bereitet. Es gehörte zur Ernährung der ganzen Familie. 1838 befanden sich in Bleckede sechs Brauereien mit Namen: Oberg, Tippe, Reimer, Schäfer, Schulz und Haase.

Die Bürgerstelle A. Tippe, bestehend aus Bierbrauerei, Gastwirtschaft, Branntweinbrennerei wurde nach über 100jährigem Bestehen 1900 verkauft. Zu der Stelle gehörten weiter 80 Morgen ertragsfähige Ackerländereien und Wiesen, Wohnhaus, Brennhaus, Scheune, großer Pferdestall, Stallung für Kühe und Schweine, Kornspeicher, massives Eishaus und eine Kegelbahn, eine wertvolle Holzkassenberechtigung sowie Weide- und Elbfischereirechte.

Die Erlaubnis des Branntweinbrennens aus „ostseeischem“ gedorrten Roggen wurde dem Amt Bleckede am 05. Januar 1806 erteilt. Jeder Branntweinbrenner musste nach dieser Verordnung für jedes aus dem Ausland eingeführte Quantum Roggen zum Brennen eine gleich große Menge zum Verbacken für die Einwohner des Dorfes auf Lager nehmen. Außerdem musste er den Roggen für den Einkaufspreis und gegen Erstattung der wirklichen Transportkosten abgeben.

„Habt Ihr aber zu bedeuten, dass derjenige Branntweinbrenner, welcher aus anderen Fruchtarten als mehr ermeldeten Roggen Branntwein brennen würde, des Rechts Branntwein zu brennen auf ein Jahr unfehlbar gänzlich werden für verlustig erklärt und ihm der Blasenhelm sofort werde abgenommen werden, und den Mehl-Müllern habt Ihr aufzugeben, bei Vermeidung einer dem

Denuncianten zuzubilligenden Geldbuße von fünf Thalern, für jedes Malter Getreide, das Schroten zum Branntweinbrennen nicht eher zu verrichten, bis derjenige, der das Getreide zum Schroten zur Mühle gebracht, einen Obrigkeitlichen Schein über obenerwähnte Qualität des Getreides vorzeigt und abgeliefert hat.“

Der auf der Kleinburg wohnende Branntweinbrenner Johann Heinrich Reimer sowie die im Flecken wohnenden Branntweinbrenner waren bereit, sich diesen Bedingungen zu unterziehen. Ihre Geschäfte sollen nach anderen Angaben „geblüht“ haben.

Weniger erfolgreich war der Handel, obwohl der Amtmann von Bülow sich sehr darum bemühte. 1736 regte er an, die Anlage von Fabriken zu unterstützen, denn Bleckede liege günstig an einem Fluss, nahe der Mecklenburger Grenze, und die Schiffer aus Magdeburg könnten ihr Korn hier ausladen. Ein geschickter Mann – so meinte von Bülow – könnte hier mit gutem Erfolg einen Kornhandel betreiben. Er empfahl auch die Anlagen einer Holzhandlung, Lohgerberei, Seifen-, Leinen-, Lichte- und Hutfabrik, was jedoch nicht befolgt wurde. Bleckede lag immer etwas abseits, auch bei der Anlage der Bahn Hannover-Harburg 1847 blieb Bleckede unberührt.

Quellenangabe: Bleckeder Heimatbuch von Ute Schötteldreyer, Bleckede 1983, Seite 50. Wir bedanken uns für die Bereitstellung der Informationen bei Jens Lohmann